Das Bessere ist der Feind des Guten ~ über den richtigen Umgang mit Inspiration

Kennt Ihr das? Ihr schaut ein Wohnmagazin an, mit den toll eingerichteten Zimmern und hübschen Dekos und schwups kommt einem die eigene Bude wie das letzte Loch vor. Oder man blättert durch Modemagazine und wenn man diese tollen Stylings gesehen hat, denk man sich der eigene Kleiderbestand wäre mau…okay, ich übertreibe ein wenig, aber ich glaube Ihr wisst, was ich meine, oder?

Nun, warum ich erzähl ich Euch das? In den vergangenen Wochen hatte ich einige Gespräche mit zukünftigen Brautpaaren und dabei brachten mich die immer gleichen Aussagen ins Grübeln. Bei dem Thema, sich Inspiration und Ideen aus Blogs und Magazinen zu holen, fielen immer wieder die Sätze „wenn man die Hochzeiten gesehen hat, erscheint einem alles andere klein daneben“ oder auch „Ich bin schon ein wenig traurig, dass ich vieles davon nicht auf meiner Hochzeit haben kann“. Als Hochzeitsplanerin läuten bei solchen Sätzen sofort meine Alarmglocken und auch als Bloggerin bereitet mir das Bauchweh.

Ich kann verstehen, dass man beim Stöbern in den Blogs und Magazinen durch die unglaublich tollen Hochzeiten, die atemberaubenden Bilder und fantastischen Ideen schnell überwältigt, ja vielleicht sogar eingeschüchtert sein kann. Aber auf Eurer Reise durch die schöne Hochzeitswelt dürft Ihr eines nicht vergessen:
Wie Mode- und Wohnungsmagazine sind auch die meisten Hochzeitsmedien geschaffen worden, um die schönsten Ideen und Bilder zu einem bestimmten Thema zu zeigen. So sind viele der Hochzeiten, die man auf Blogs und Magazinen antrifft, entweder Styled Shoots, also von A-Z durchgestylte Reportagen einer gestellten Hochzeiten, oder echte Hochzeiten, die mit viiiel Einsatz von Zeit oder Geld (meist beides) auf die Beine gestellt wurden – oft mit Hilfe von Profis. Wie gesagt, es sollen die schönsten Dinge gezeigt werden, also werden Euch selten „normale“ Hochzeiten begegnen – Ihr seht Euch ja auch keine ungestylten Modestrecken oder Wohnungseinrichtungen in Magazinen an…sonst wäre es ja auch nicht inspirierend für neue Ideen…

Irgendwo habe ich mal diesen Spruch gelesen: „Das Bessere ist der Feind des Guten„.
Er stammt von Voltaire und ist meiner Meinung nach einer der schlauesten Sätz überhaupt. Er passt perfekt in unsere Zeit, in der die Masse an Informationen, Bildern und Möglichkeiten viele Begehrlichkeiten in allen unseren Lebensbereichen wecken und uns dabei vergessen lassen wie schön die Dinge sind, die wir bereits haben oder die wir tatsächlich haben könnten.
Das gilt für die eigene Wohnung, die Klamotten und natürlich auch für die eigene Hochzeit. Wir sehen diese tollen Bilder und wünschen uns, wir hätten das auch oder noch schlimmer, wir denken ohne diese schönen Dinge wäre unsere Hochzeit „klein“. Ein fataler Fehler, doch nicht die schönen Ideen und Inspirationen sind das Problem, sondern unsere Art, wie wir mit ihnen umgehen.

Es liegt an uns, ob wir uns von den schönen Ideen beflügeln lassen oder ob wir mit ihnen Vergleiche anstellen. Nicht die schönen Bilder sagen, dass nur eine Hochzeit die so aussieht schön ist, sondern wir die Betrachter. Denn alles was wir in Magazinen oder Blogs sehen, ist kein Muss, kein Soll, sondern einfach ein Kann und dieses Kann muss absolut nicht 1:1 so aussehen wie auf den Bildern. Will heißen: es müssen nicht die Letterpress Karten sein, wenn es auch hübsche DIY Karten gibt. Man muss keine Jimmy Choo Schuhe tragen, um eine stylische Braut zu sein, das geht auch mit No Name Schuhen. Die Candy Bar muss nicht wie aus dem Ei gepellt aussehen, sie wird ebenso gut ankommen, wenn sie einfach „nur“ mit Liebe gemacht ist, das Brautkleid muss kein Designerstück sein, es geht auch super mit Second Hand oder einem No Name Kleid, Hauptsache man fühlt sich schön darin und gut mit den gefällten Entscheidungen! Betrachtet die tollen Hochzeiten und Bilder als das was sie sind: Inspirations-Schatzkisten, aus denen Ihr Eure Lieblingsstücke herausfiltert, Euch Details rauspickt, einzelne Ideen übernehmt und sie dem eigenen Budget, Geschmack oder Stil anpast. Oder eben auch nicht – grandios wird Euer Fest so oder so, denn Ihr werdet Euren Liebsten heiraten und das ist am Ende des Tages alles was zählt.

Also lasst Euch ruhig von den Magazinen und Blogs inspirieren, genießt es in diese tolle Hochzeitswelt einzutauchen und auf echte kleine Hochzeitsschätze zu stoßen. Solange Ihr immer realistisch bleibt und Euch nicht verrückt machen lasst, ist es der schönste Trip überhaupt – versprochen 😉

Pinar

 

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5 Kommentare zu “Das Bessere ist der Feind des Guten ~ über den richtigen Umgang mit Inspiration

  1. Duygu sagt:

    Wahre Worte, liebe Pinar! <3

  2. Nicola von Verrückt nach Hochzeit sagt:

    Ein dicker Applaus für diesen Beitrag!
    Es ist nichts dagegen einzuwenden, seine Hochzeit schön machen zu wollen. Aber es sollte nicht in einen Leistungswettbewerb ausarten.

    Liebe Grüße,
    NIcola

  3. Nadine {Lieschen und Ruth} sagt:

    …hach… schön gesagt, Pinar <3
    Das Zitat habe ich gleich in meinem Zitat-Schatzkistchen abgespeichert, es bringt es wirklich auf den Punkt.
    Hab einen schönen Wochenstart!
    Nadine

  4. pinar sagt:

    Danke Ihr Lieben!! Ich freue mich sehr über Euren Zuspruch!

  5. Lena sagt:

    Fühle mich sehr angesprochen, vielen Dank! Auch gut geschrieben.

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